Die Bewohnerinnen und Bewohner der pflegimuri möchten ein gutes Leben und nicht nur eine gute Pflege. In diesem Kontext hat der Tag der Bewohnerinnen und Bewohner 24 Stunden und beschränkt sich nicht auf 94 Minuten Pflegezeit pro Tag.

Hören Sie dazu den Podcast mit Margit Schneider.

MEINE 24 STUNDEN

Nebst guter, professioneller Pflege erwarten die Bewohnerinnen und Bewohner

  • Mitarbeitende, die Zeit haben
  • Mitarbeitende, die sichtbar sind
  • Mitgestaltung und Mitbestimmung des persönlichen Alltags
  • wertschätzende Begegnungen auf Augenhöhe
  • die Möglichkeit, sich weiterentwickeln zu können
  • mehr Privatsphäre (Einerzimmer)

Sitten und Bräuche. Pflegeheime sind aber genau betrachtet nicht auf diese Bedürfnisse ausgerichtet. Hausgemachte Regeln, unreflektierte Sitten und Bräuche oder der Drang nach fehlerloser Effizienz reduzieren Lebens- und Handlungsräume in den Institutionen stark. Da ist die Aussage «bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt» ein Affront für Personen, die in einem Heim leben.

Umdenken. Weil die pflegimuri die genannten Bedürfnisse ernst nimmt, braucht es ein Umdenken. Die pflegimuri muss sich neu organisieren. Strukturen, Prozesse und Haltungen müssen radikal und konsequent auf die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner ausgerichtet werden. Gefragt sind hohe Flexibilität sowie die Fähigkeit und Bereitschaft, mit den Bewohnerinnen und Bewohnern immer wieder in Beziehung zu treten.

Nägel mit Köpfen. Mit dem Konzept MEINE 24 STUNDEN macht die pflegimuri Nägel mit Köpfen. Sie schafft den Mitarbeitenden, den Bewohnerinnen und Bewohnern (bei Menschen mit kognitiven Einschränkungen den Angehörigen) Gestaltungs- oder Lebensräume mit maximal reduzierten Vorgaben und Regeln. Dies stets im Wissen darum, dass auch in der pflegimuri nur mit Wasser gekocht wird und dass die Gefahr besteht, in alte Muster zurück zu fallen.

Alle elf Wohngruppen der pflegimuri arbeiten mit MEINE 24 STUNDEN. Das heisst, dass die Mitarbeitenden der pflegimuri die aktuellen Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner laufend erfragen und dann entsprechende, personalisierte Dienstleistungen anbieten. Diese sollen im Verständnis der pflegimuri nicht von der Institution gegeben, sondern von den Bewohnerinnen und Bewohnern selbstbestimmt genommen werden.